Weihnachten


Fröhliche Weihnachten ihr Lieben!


Also, ich erzähl jetzt mal ein bisschen, was in der Weihnachtszeit und an den Feiertagen so hier passiert ist.

Seit fast zwei Wochen sind hier im Heim die sogenannten „Strandloepers“. Das ist eine Jugendgruppe von der Kirche begleitet von einem Pastor und noch ein paar Erwachsenen, die hier quasi zwei Häuser gemietet haben und jetzt für ein paar Wochen hier leben. Morgens gehen sie immer an den Strand, wo sie mit Kindern spielen, Sport machen und Puppentheater vorführen. Und abends führen sie das Puppentheater immer noch für die Kinder hier im Heim vor und singen und tanzen noch mit ihnen oder spielen Spiele. Die Kinder haben dabei echt immer viel Spaß.


Außerdem haben wir jetzt in der letzten Woche ein Krippenspiel mit den Kindern einstudiert. Das war echt super chaotisch…ich hätte mir das nicht so anstrengend vorgestellt. Immer hat irgendwer gefehlt, wir waren nie vollständig, dann hat es auch immer ewig gedauert, bis alle beim verabredeten Treffpunkt waren und dazu kommt noch, dass die Konzentrationsfähigkeit der Kinder einfach extrem niedrig ist. Wir konnten nie länger als 45 Minuten am Stück proben und wir hatten echt nicht viel Zeit. 

Ja und dazu kommt dann auch noch, dass sie immer noch aufgedrehter waren, wenn es Zeit für den Pool war. Dann ging es während der ganzen Probe nur darum wann sie denn endlich schwimmen können und und und.. Jaa, jetzt in den Ferien dürfen die Kinder nämlich fast immer wenn gutes Wetter in den Pool. So haben wir auch noch die Poolaufsicht als zusätzliche Aufgabe, was eigentlich echt Schwachsinn ist, weil dort eigentlich alle stehen können..und so sehr vertrauen uns die Hausmütter anscheinend auch nicht..es ist nämlich immer noch mindestens eine dabei. 


Ja am Montag (22.12.) hat Ronny uns dann leider auch schon verlassen. Die Kinder waren alle traurig und mir ist an dem Tag auch nochmal bewusst geworden, dass der Abschied bei mir auch immer näher rückt, woran ich noch gar nicht denken möchte…
Zum Flughafen wurde dann übrigens noch männliche Begleitung (der Mann von einer Hausmutter) mitgeschickt, weil es angeblich zu gefährlich für Vreni und mich wäre (es war mitten am Tag!). Das fand ich total dämlich, da ich hier erstens glaube ich keine sicherere Gegend als den Flughafen kenne (wo ich übrigens zuvor auch schon alleine war) und ich zweitens schon so oft alleine irgendwo hingefahren bin und auch zu anderen Tageszeiten. 


Dienstag war dann am Abend unser Weihnachtsabend. Zuerst haben die Kinder das Krippenspiel aufgeführt, was wir vorher mit ihnen geprobt hatten, was echt ziemlich chaotisch ablief. Am Tag selber hatten wir noch richtig gute Proben, aber am Abend dann waren sie anscheinend sehr nervös, haben viel gekichert und gelacht und auch Texte vergessen. Aber es war trotzdem echt schön und ich denke mal, dass die meisten so etwas auch noch nie gemacht haben, das muss man auch bedenken. Außerdem hatten alle viel Spaß und das ist ja die Hauptsache! Anschließend haben noch zwei Mädels Silent Night gesungen (beeindruckende Stimmen!) und zum Schluss haben die Strandloeper noch Geschenke aus ihrer Gemeinde verteilt, wobei wir geholfen haben. Alles in allem ein schöner Abend und ich war erleichtert, dass das Krippenspiel endlich geschafft war :D 


Und dann war auch schon der 24. Dezember, Heiligabend…Wahnsinn! Die Zeit vergeht einfach so unglaublich schnell, ich kann mich noch so genau an letztes Jahr erinnern. Tja, und dieses Jahr lief es dann einfach komplett anders ab. Vreni und ich haben beschlossen, es uns den ganzen Tag lang einfach gut gehen zu lassen. Wir sind dann morgens erst zum Strand gefahren, um dort zu frühstücken. Leider war das Wetter nicht allzu gut um den Rest des Tages am Strand zu verbringen, also beschlossen wir in eine Shopping Mall zu fahren. Und es war unglaublich voll, wie ihr euch sicher denken könnt. Wie bei uns am 23. eben, alle kaufen noch die letzten Geschenke und erledigen die Weihnachtseinkäufe…aber gut, wir waren trotzdem erfolgreich :D Ja und danach sind wir dann noch einkaufen gefahren, da wir uns am Abend etwas leckeres zum Essen machen wollten, eben etwas besonderes für Weihnachten…und es war zwar ziemlich bunt zusammengewürfelt, aber doch super! Wir hatten erst eine Suppe als Vorspeise, dann gab es Salat, Hühnchen, Samosas, Pitabrot, Guacamole und Tzatziki. Dabei haben wir natürlich Weihnachtslieder gehört. Und zum Nachtisch hatten wir dann noch Mousse au Chocolat und eine Milktart…Und ja, vom Sättigungsgefühl hat es sich auch wie Weihnachten angefühlt :D 


Am 25. wurde dann Weihnachten hier im Kinderheim gefeiert. Mittags haben sich alle Häuser in der Halle versammelt, und es war echt richtig schön gedeckt und an jedem Platz lag ein Geschenk und auch noch eine Süßigkeitentüte. Dann lief Weihnachtsmusik, der Pastor der Strandloepers hat noch ein paar Worte gesagt, es wurde gebetet und dann ging es auch mit dem Essen los. Es war zwar nichts besonderes, aber die Atmosphäre war einfach schön. Ja und nach dem Essen gab es dann noch mehr Geschenke für die Kinder (als hätten sie nicht schon genug bekommen). Und da es einfach über 35 Grad warn, und die Hitze so unerträglich war, sind wir nachmittags dann sogar noch mit den Kindern in den Pool gegangen (obwohl der echt eklig ist und ich vorher immer vermieden habe, da rein zu gehen, aber was soll’s). Abends haben Vreni und ich dann noch Kevin allein Zuhaus geschaut, ein muss an Weihnachten :D Also was soll ich sagen…so richtig Weihnachtsstimmung wie in anderen Jahren war natürlich nicht da, aber es kam immer mal wieder. Und es war echt mal eine coole Erfahrung, Weihnachten komplett anders zu verbringen. 


Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Edgar (Sonntag, 28 Dezember 2014 10:47)

    Liebe Desi, es gibt ja viele Menschen die nach einem Auslandsaufenthalt und ein dort erlebtes Weihnachstfest sich sehnsüchtig an die deutsche Tradition erinnern. Dazu gehört nun einmal die Advendszeit, das Weihnachtsgebäck, der Weihnachsmarkt, stimmungsvolle und nicht so schrille Beleuchtung, der Tannenbaumduft, schöne Musik, die klassischen Weihnachtsfilme und ...und...und
    Auf unserer diesjährigen Familienweihnachtsfeier bei Andrea und Bernd haben wir Dich alle sehr vermisst. Das Leben bleibt spannend und im kommenden Jahr wird es vielleicht jemand anderen über Weihnachten in einen neuen Kulturkreis verschlagen. Liebe Grüße nach Durban
    Dein Papi